Super User

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Freitag, 07 November 2014 00:00

Hans Theessink - Baby Wants To Boogie

In Italy, the blues and its´great performers are very popular. One of the few europeans to fit into this category is Dutchman Hans Theessink. His approach to the blues roots is pure and mature. The voice is strong and intense; the guitar, sometimes soft – sometimes raging, is always in line with the compositions. The power of this lp lies in the mixture of classic blues, country-blues and plain old boogie: earthy sounds from the Euro-Bluesman – with the help of some musical friends … enjoy it!

Susans, January 1987
Mauro quai

Freitag, 31 Oktober 2014 00:00

Galerie

Natürlich ist nicht einer oder eine von uns eines Tages mit der Idee aufgewacht, sommelier du son ins Leben zu rufen. Die Vision, irgendwann einmal ein eigenes Label zu haben, auf dem die Musik veröffentlicht wird, die uns besonders am Herzen liegt, ist über einen langen Zeitraum gereift. Eine nicht unbedeutende Rolle spielten dabei selbstverständlich auch unsere Kontakte zu Künstlern, Produzenten und Tontechnikern, die meine Tätigkeit für image hifi mit sich brachte und die für HIFISTATEMENT mit sich bringt.

An dieser Stelle werden nach und nach Fotos eingestellt, die Begegnungen mit für uns wichtigen Persönlichkeiten dokumentieren – ohne eine bestimmte Chronologie und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Freitag, 31 Oktober 2014 00:00

Impressum

Dirk Sommer
Birgit Hammer-Sommer

Industriestr. 35a
82194 Gröbenzell

fon + 49 8142 66 95 344

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Montag, 27 Oktober 2014 00:00

Equipment

Mir ging es bei professionellen Gerätschaften nicht anders als bei den übrigen Dingen, die ich mochte oder mag. Ich begann zuerst Informationen darüber und schließlich die Objekte selbst zu sammeln – ganz egal, ob es Pfeifen, mechanische Armbanduhren, Elektrobässe und die dazugehörigen Verstärker samt Boxen, Füllfederhalter oder fragile Weingläser waren oder sind. Und deshalb kann ich nicht ruhigen Gewissens behaupten, dass alle angeführten Geräte für die bisherigen Aufnahmen und ihre Nachbearbeitung unverzichtbar gewesen wären. Vielleicht habe ich das ein’ oder andere auch erworben, weil es für jemanden, der sich für klassische Analogtechnik begeistert, einfach unwiderstehlich war …

Die folgende Liste wird immer nur eine Momentaufnahme sein, da für die anstehenden Projekte bestimmt noch dies und das fehlt – was, merkt man meist erst in der konkreten Situation. Zumindest wenn es sich dabei um Mikrofone handelt, kommen wir vorerst um weitere ruinöse Investitionen herum, da Florian Oestreicher, der Inhaber des Münchener Realistic Sound Studios und Besitzer einer beeindruckenden Mikrofon-Sammlung, und Thorsten Scheffner, der Inhaber des Organic Music Aufnahme- und Mastering-Studios in Obing und zukünftiger Betreiber eines halbautomatisierten Presswerks, freundlicherweise angeboten haben auszuhelfen, wenn Not am Schallwandler ist. Viele der aufgelisteten Komponenten entstammen dem Zentrallager des ORF oder dem Fundus des Bayrischen Rundfunks. Einiges wurde auch bei ebay ersteigert – wobei ich bisher ausschließlich positive Erfahrungen gemacht habe. Neuanschaffungen würden und werden wohl auch noch eine ganze Weile das Budget für Sommelier du Son sprengen. Allerdings fällt bei den teils recht betagten Geräten eine Menge Wartungsarbeit an, die ich ohne die ebenso tatkräftig wie hoch professionelle Hilfe Wiggerl Zausingers niemals bewältigt hätte.

Ähnlich wie bei HiFi-Anlagen ist meiner Meinung nach das Gesamtergebnis auch hier nicht allein abhängig von angesagten Marken, riesigen Investitionen oder modernster Technik. Die sorgfältige Einmessung der Bandmaschine auf die verwendete Bandsorte, ausreichend Zeit für die Aufstellung der Mikrofone und ein intensiver Austausch mit den Musikern sind für das Gelingen einer Aufnahme ebenso wichtig wie eine feine technische Ausstattung.

Kondensatormikrofone

Außen die Stereomikrofone von AKG und Neumann mit den Umschaltungen für die Richtcharakteristiken, dazwischen das Røde-Röhrenmikro, das Gefell-Kleinmembranmikro mit Neumann-Logo und das Microtech Gefell UM 70 S. Davor das moderne Neumann TLM 103
Außen die Stereomikrofone von AKG und Neumann mit den Umschaltungen für die Richtcharakteristiken, dazwischen das Røde-Röhrenmikro, das Gefell-Kleinmembranmikro mit Neumann-Logo und das Microtech Gefell UM 70 S. Davor das moderne Neumann TLM 103

Zwei Neumann Gefell Kleinmembranmikros mit Kugelcharakteristik an einer Jecklinscheibe
Zwei Neumann Gefell Kleinmembranmikros mit Kugelcharakteristik an einer Jecklinscheibe

AKG 422 comb.
AKG C 414 B-ULS
AKG Solidtube
Neumann SM 69 fet mit CU 48
Neumann KMS 85
Neumann Gefell M 93 (2x)
Microtech Gefell UM 70 S (2x)
Microtech Gefell PM 750
MBHO 603 A / KA 200N
Earthworks PianoMic System
Røde NTK (2x)
Røde NT5 (2x)
Beyerdynamic Opus 87

Dynamische Mikrofone

Recht spezielle Vertreter ihrer Gattung sind das Beyerdynamic Doppelbändchenmikro, das ElectroVoice Großmembranmikro und das AKG D12 mit Basskammer
Recht spezielle Vertreter ihrer Gattung sind das Beyerdynamic Doppelbändchenmikro, das ElectroVoice Großmembranmikro und das AKG D12 mit Basskammer

Beyerdynamic M160 Anniversary
Beyerdynamic M 500 N
Electro-Voice PL 20
Shure SM57
Sennheiser MD 421-2
Sennheiser MD 441
AKG D 12
AKG D 222 (4x)

Mikrofonvorverstärker (2 Kanäle)

Bryston BMP2

Mischpulte

Das Acousta P100 ist an allen symmetrischen Ein- und Ausgängen mit Haufe-Übertragern bestückt. Die Fader stammen von Penny & Giles
Das Acousta P100 ist an allen symmetrischen Ein- und Ausgängen mit Haufe-Übertragern bestückt. Die Fader stammen von Penny & Giles

Acousta P100 achtkanalig
Acousta P100 zehnkanalig
Audio Developments AD 245 sechskanalig

Pegelsteller

Neumann W444STA in 2HE Gehäuse incl. Netzteil (custom made)

Mastering-Maschinen

Die Audio-Elektronik der Studer A80 ist diskret aufgebaut. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass sie noch ein wenig einschmeichelnder klingt als die A820
Die Audio-Elektronik der Studer A80 ist diskret aufgebaut. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass sie noch ein wenig einschmeichelnder klingt als die A820

Die A820 markiert den Höhepunkt der Tonbandentwicklung. Bandlauf und analoge Audioschaltungen werden digital gesteuert. Es gibt beispielsweise 16 Speicher für die Entzerrungen nach NAB und CCIR für jeweils vier Bandgeschwindigkeiten und je zwei Bandsorten
Die A820 markiert den Höhepunkt der Tonbandentwicklung. Bandlauf und analoge Audioschaltungen werden digital gesteuert. Es gibt beispielsweise 16 Speicher für die Entzerrungen nach NAB und CCIR für jeweils vier Bandgeschwindigkeiten und je zwei Bandsorten

Studer A820
Studer A80

Aufnahme-Maschinen

Die Studer A810 sind trotz häufiger Transporte in ihren Flightcases sehr zuverlässig. Einziger Nachteil sind die Kopfhörer-Ausgänge mit Fixpegel. Hier hilft ein nachgeschalteter regelbarer Verstärker
Die Studer A810 sind trotz häufiger Transporte in ihren Flightcases sehr zuverlässig. Einziger Nachteil sind die Kopfhörer-Ausgänge mit Fixpegel. Hier hilft ein nachgeschalteter regelbarer Verstärker

Die Nagra kann dank zwölf Monozellen 14 Stunden netzunabhängig in Studioqualität mit 38 cm/sec aufnehmen. Einziges Handicap: Die kurze Spielzeit der maximal auf 18 Zentimeter-Spulen unterzubringenden Bänder
Die Nagra kann dank zwölf Monozellen 14 Stunden netzunabhängig in Studioqualität mit 38 cm/sec aufnehmen. Einziges Handicap: Die kurze Spielzeit der maximal auf 18 Zentimeter-Spulen unterzubringenden Bänder

Studer A810 (3x, davon 2x im Flightcase)
Nagra IVS mit QGB

Digital-Recording

Nagra VI (sechskanalig)
Tascam DA-3000
Mytek 8X192 ADDA
D/A-Wandler dCS 900
Master Clock dCS 990

Recording-Box

(custom made by W. Zausinger)
Malotki-MS-Übertrager
1 auf 4 Verteilverstärker von ANT (2x)
NTP 277-500 Goniometer
NTP 177-800 Peakmeter

Kopfhörer-Verstärker

Grapevine HeadAmp 4

De-Esser

SPL Modell 9629

Raum-Effekte

Eine Seitenwand des EMT 240 wurde für das Foto entfernt. In der durch Federsysteme entkoppelten Wanne befindet sich die Goldfolie. Das Neumann S454 zeigt die Nachhallzeit digital an und erlaubt so ein exakte Ferneinstellung
Eine Seitenwand des EMT 240 wurde für das Foto entfernt. In der durch Federsysteme entkoppelten Wanne befindet sich die Goldfolie. Das Neumann S454 zeigt die Nachhallzeit digital an und erlaubt so ein exakte Ferneinstellung

Das Lexicon MPX 550 bietet viel mehr Hall-Effekte, als sich mit dem EMT Delay 445 und der Goldfolie verwirklichen lassen, klingt aber bei weitem nicht so satt
Das Lexicon MPX 550 bietet viel mehr Hall-Effekte, als sich mit dem EMT Delay 445 und der Goldfolie verwirklichen lassen, klingt aber bei weitem nicht so satt

EMT 240 Goldfolien-Hall mit Neumann S454 Remote
EMT 445 Tonverzögerungsgerät (2 Ausgänge pro Kanal)
Lexicon MPX 550

Dynamik

Der EMT-Transienten-Limiter wurde häufig zum Schutz von UKW-Sendern vor Übersteuerungen eingesetzt. Ein Filter begrenzt das ankommende Signal bei 17 kHz. Bisher kam sds ganz gut ohne ihn aus. Der Symetrix wurde bei <em>Pathways</em> sehr moderat eingesetzt
Der EMT-Transienten-Limiter wurde häufig zum Schutz von UKW-Sendern vor Übersteuerungen eingesetzt. Ein Filter begrenzt das ankommende Signal bei 17 kHz. Bisher kam sds ganz gut ohne ihn aus. Der Symetrix wurde bei <em>Pathways</em> sehr moderat eingesetzt

EMT 266 X Transienten-Limiter
SCV Professionel Series Model SRL2
Symetrix 425

Filter

Summit Audio FeQ-50 (2x)

Rauschunterdrückung

Diese Einheiten erlauben bei zweikanaligen Aufnahmen Hinterbandkontrolle
Diese Einheiten erlauben bei zweikanaligen Aufnahmen Hinterbandkontrolle

Dolby 363 mit Cat. No. 300 Modulen (SR/A-type) (2x)
ANT Telcom c4

Abtastratenkonverter

Weiss SARACON

Kopfhörer

Beyerdynamic DT 660 (2x)
PSB M4U 2 (2x)

Monitor-Endstufe

Bryston 2B-LP

Monitore

Solange sds noch nicht über ein Studio verfügt, müssen die Monitore im Hörraum mit den LumenWhite (außen) konkurrieren, die die meisten Feininformationen liefern. Beim Mastern sollte man allerdings immer mal wieder hören, wie es mit normaleren und vor allem auch kleineren Boxen klingt
Solange sds noch nicht über ein Studio verfügt, müssen die Monitore im Hörraum mit den LumenWhite (außen) konkurrieren, die die meisten Feininformationen liefern. Beim Mastern sollte man allerdings immer mal wieder hören, wie es mit normaleren und vor allem auch kleineren Boxen klingt

Marantz LD 50 (passiv)
Amphion ONE12 (passiv)
Tannoy Westminster aktiv
(custom made by Fink Audio Consulting mit SAC-Elektronik)

Montag, 27 Oktober 2014 00:00

Hans Theessink - Live at Jazzland

Irgendwann musste es ja mal passieren: Die Wege von Hans Theessink und den sommeliers du son hatten sich schon oft gekreuzt. Ich kann mich beispielsweise noch gut daran erinnern, wie ich mit meiner Gattin zur Präsentation des Albums Slow Train in die Südsteiermark eingeladen war: Dort gab es nicht nur ein packendendes Konzert von Hans Theessink und seiner Band, sondern man konnte in dem einem Disney-Schloss nicht unähnlichen Anwesen auch all die verschiedenen Räume „hören“, die wegen ihrer charakteristischen Nachhallzeit für die Aufnahme der einzelnen Stimmen und Instrumente ausgesucht worden waren. Hans Theessink geht es neben seiner Musik eben auch immer um den besonders guten Ton. Auch bei Alben wie besagtem Slow Train, das aufgrund der Entfernungen der Aufnahmeorte im Schlösschen und seinen Nebengebäuden idealerweise digital produziert wurde, bestand der Vinyl-Fan auf einer LP-Ausgabe. Fast regelmäßig trafen wir uns auch bei Ludwig Flichs klangBildern, der österreichischen Hifi-Show in Wien. Und da haben wir im Herbst 2011 dann ein gemeinsames Projekt verabredet: ein von den Gitarrensaiten und Stimmbändern bis zur Plattenrille durchgängig rein analoges Solo-Album.

Das Jazzland

Mit dem Vorschlag des Aufnahmeortes rannte Hans Theessink bei uns offene Türen ein: Er schlug einen Mitschnitt seiner dreitägigen „Neujahrskonzerte“ vor, mit denen er traditionell in jedem Jahr die Konzertreihe in Wiens geschichtsträchtigem Jazzland einläutet. Wir hatten den Club schon bei einem unserer ersten Besuche in Wien Ende der 80-er Jahre entdeckt, als dort der großartige Bassist Aladar Pege mit seiner Band auftrat. Seitdem zählen wir den von Axel Melhardt schon seit 1972 (!) geleiteten Keller unter der Ruprechtskirche zu unseren Lieblingsclubs. Ein wenig mag auch die Spezialität des Hauses, die Cevapcici, dazu beigetragen haben. Doch ernsthaft: Wir haben an dieser Stelle jedenfalls immer wieder mal großartige Konzerte erleben dürfen. Und das war auch am 31. Januar und am 1. und 2. Februar 2013 nicht anders. Für die ebenso freundliche wie tatkräftige Unterstützung des gesamten Projekts möchten wir Axel Melhardt und seinem Team auch an dieser Stelle noch einmal herzlich danken.

Beste Unterhaltung

Kennen Sie auch diese Art von Jazz-Konzerten, bei denen die Musiker auf die Bühne kommen, ohne das Publikum wahrzunehmen, die Stücke ohne jegliche Ansage beginnen und dann gerade mal nach dem Schlussapplaus ein Dankeswort an die Besucher richten? Hans Theessinks Auftritte sind das genaue Gegenteil: Der große Kommunikator braucht keine zwei Songs, um seine Fans im Griff zu haben. Vor oder nach den Stücken gibt es Erklärungen oder auch mal eine Anekdote zur Entstehung oder Reaktionen bei früheren Konzerten. Der Wahl-Wiener begeistert seine Gäste nicht nur mit ebenso virtuoser wie bodenständiger Spielfreude, sondern auch mit jeder Menge kurzer Geschichten. Das dritte Element der ungeheuer fesselnden, aber immer unprätentiösen Bühnenpräsenz ist die musikalische Interaktion mit dem Publikum: Wir haben es nur selten erlebt, dass ein Musiker seine Zuhörer derart überzeugend aus ihrer Passivität herausholt und sie zum Mitmachen inspiriert, das über schlichtes Klatschen hinausgeht. Hans Theessink fordert – und bekommt – Harmoniegesang, aber auch kompliziertere perkussive Beiträge.

Im Jazzland endete kein Abend mit jeweils drei einstündigen Sets vor Mitternacht. Wir konnten uns über diese Menge an Material nur freuen, denn sie ermöglichte es uns, auf die Songs zu verzichten, die Hans Theessink mit seinen Fans zelebrierte. Fremde gesangliche Begeisterung mag vielleicht beim ersten Hören einer Scheibe noch ihren Reiz haben, beim zehnten Mal dürfte sie aber etwas schal wirken. Und deswegen haben wir die Songs ausgewählt, bei denen der Blues-Man allein im akustischen Brennpunkt steht. Wer neben den musikalischen Fähigkeiten Hans Theessinks auch seine Entertainer-Qualitäten erleben will, dem sei der Besuch eines Konzertes nachdrücklich ans Herz gelegt.

Klangliche Annäherung

Da Hans Theessink sehr genaue Vorstellungen von seinem Live-Sound hat und – wie schon erwähnt – hohe Ansprüche an seine Tonträger stellt, habe ich nach den Erfahrungen mit Inga Rumpf bei der Aufnahme der White Horses-Doppel-LP bei der Mikrofonierung keine Experimente gemacht und Hans Theessinks gewohntes Gesangsmikrofon, das Stereomikro für die akustische Abnahme der Gitarre und den Mundharmonika-Pickup als gesetzt angesehen. Für die Abnahme des Gitarrenverstärkers wählte ich ein Hybrid-Kondensatormikro: AKGs Solidtube, dass einen warmen, runden Sound bietet. Am ersten Tag habe ich noch versucht, mit Raum-Mikros die Reaktionen des Publikums einzufangen und Hans Theessinks Foot-Tapping mit einem Grenzflächenmikro abzunehmen. Dadurch geriet das Klangbild aber viel zu diffus. Die Kraft und Dynamik von Gitarre und Stimme kam so nicht rüber. Die Raummikros verschwanden am folgenden Tag also wieder in ihrem Koffer und ein klassisches Sennheiser MD 412-2 zielte auf den rhythmischen Fuß. So schien Hans Theessink auch im recht weit von der Bühne entfernten, improvisierten „Kontrollraum“ direkt vor uns zu sitzen. Noch einmal kurz zum Stickwort Kraft: Für den routinierten Sänger war es nicht das geringste Problem, nach ein paar geflüsterten Worten mit über 30 Dezibel mehr Lautstärke loszulegen. Da wir grundsätzlich weder Limiter noch Kompressoren einsetzen, gab es aber an anderer Stelle ein Problem: Wir fuhren das Band kurzzeitig in die Sättigung, was in der analogen Welt aber durchaus angenehm klingen kann – solange man nicht übertreibt. Der interne Arbeitstitel für die Scheibe war übrigens Saturation Blues.

Der Feinschliff

Was wir schließlich auf dem Band hatten, strotzte vor Energie, war erdig, kraftvoll, rau und ein wenig kantig. Auch gab es Lautstärkeunterschiede zwischen Songs, die nicht interpretatorisch begründet waren. Hier und da hatte sich ein scharfer S-Laut eingeschlichen. Außerdem konnte man bei einer entsprechenden Anlage auch die ein oder andere Raummode des Aufnahmeraumes heraushören. Nach den guten Erfahrungen mit dem Mastering der New Mastersound-LP, die unter recht widrigen Aufnahmebedingungen entstanden war, haben wir dann Christoph Stickel gebeten, dem Album mit seinem ausgesuchten Analog-Equipment einen Hauch Eleganz zu verleihen, ohne ihm etwas von seiner Ursprünglichkeit und Intensität zu nehmen. Wir finden, das ist ihm wunderbar gelungen.

Der Feinschnitt

Nein, hier geht es nicht um Tabak, sondern den Schnitt des Stereosignals von der Bandmaschine in die Lackfolie für die Herstellung des Pressstempels. Und wer könnte den besser machen als Hans Theessinks gebürtiger Landsmann Willem Makkee, mit dem uns eine langjährige, wohlklingende Zusammenarbeit verbindet und der 50 Jahre Erfahrung beim Schneiden von Lackfolien verkörpert? Das Plating fand bei der Pallas in Diepholz statt. Udo Karduck entfernte dort mit gewohnter Sorgfalt Staubpartikel von der Mutter, die sich später in der fertigen Pressung als Knackser bemerkbar machen würden. Gepresst wurde wie immer in 180 Gramm Vinyl. Die LPs wurden nicht verschweißt, da nach unseren Erfahrungen so mit weniger Reklamationen auf Grund von Verwellungen zu rechnen ist.

Dirk Sommer

Die Linernotes

Allein sitzt er auf der Bühne – und klingt doch wie eine komplette kleine Band. Mehrere Musiker stecken allein schon in dieser Gitarre drin. Einer rollt da die Harmonien, einer treibt den Bass, einer zupft das Solo. Dann ist da noch einer, der kleine Zwischenläufe einwirft, ein anderer, der heulende Saitentöne in die Nacht schickt wie zärtliche Sternschnuppen – und alles passiert scheinbar gleichzeitig. Manchmal ist es, als ob die Akkorde einfach aufplatzten in verschiedene Richtungen, schmutzig, eigensinnig, widerborstig. Am Stahlfinger scheppern dann die Saiten, Slides jaulen quer, Zwischentöne erzittern sich Aufmerksamkeit. Das ist alles handgemacht, unverfälschtes Wurzelwerk – und doch im Detail eine ganz besondere Kunst der Nuancen. Wer so den Blues spielt, so die Spannung verdichtet und dann wieder das Offene gewinnt, der hat den Meistern gelauscht, der hat im Delta gelernt. In „Big Bill’s Guitar“ verrät Hans Theessink ein wenig von seiner eigenen Geschichte: „Big Bill is to blame.“ Big Bill, das ist natürlich Big Bill Broonzy, der große Bluesmann vom Mississippi.

In Hans Theessinks Ein-Mann-Orchester sind noch mehr Musiker zugange. Da ist vor allem Theessink, der Sänger. Diese sonore, warme, aber auch lakonische, wettergegerbte Truckerstimme. Illusionslos und doch irgendwie tröstlich. Dann auch Theessink, der Bluesharp-Spieler, der sich ganz souverän auf expressive Akzente beschränkt. Und nicht zuletzt: Theessink, der Foot-Tapper. Was kann man schreiben über den bloßen Sound eines klopfenden Schuhs auf dem Bandstand? Kann ein Stampfen warm sein? Kann es weich sein, voluminös, federnd, swingend? Denn genau so klingt Theessinks Tapping in dieser Aufnahme. Dieses Tapping gibt seinem Blues den Drall, den Drive, das Leben. Ob zum Shuffle von „Big Bill’s Guitar“, zum Stakkato-Takt des „Mercury Blues“, zum Boogie-Bass von „Maybelline“ oder im langsamen Swing von „I Gotta Move“: Diese „Rhythm Section“ rockt.

Zwar kommen die Stücke aus dem Soul, dem R&B, aus Rock’n’Roll oder Jazz. Doch bei Hans Theessink werden die gemeinsamen Wurzeln hörbar, der elementare Delta-Sound, der nach Schaukelstuhl, Cowboyhut und Holzveranda schmeckt. Dabei eröffnet jedes Stück wieder eine andere Facette: mal nüchtern und mal leidenschaftlich, mal geheimnisvoll, mal ironisch, mal fast experimentell und mal fast fröhlich. Theessink überrascht ständig mit seinen Sounds. Auch mit neuen Spieltechniken und wechselnden Haltungen. „Man muss nicht aus den Südstaaten kommen oder schwarz sein, um Blues spielen zu können“, sagt er, der geborene Niederländer und Wahl-Wiener, der „white boy lost in the blues“. „Bei einer erdigen Knöpflharmonika in der Steiermark oder einem guten Wienerliedsänger spüre ich auch etwas Bluesiges. In jeder verwurzelten Musik ist der Blues universal enthalten. Gute Musik hat immer einen bluesigen Ton.“ Wenn Hans Theessink im Wiener „Jazzland“ wieder mal sein bluesiges Heimspiel gibt, dann bekommt das Blau der „blauen Donau“ jedenfalls einen ganz neuen Sinn.

Hans-Jürgen Schaal

 

 

 

Hier kommt sie, die erste image-hifi-Platte, deren Songs bisher auf keinem anderen Tonträger zu hören sind. Und das liegt keinesfalls daran, dass wir uns neuerdings auf die Förderung musikalischen Nachwuchses verlegt hätten. Nein, das Cover unserer LP 006 zieren wahrlich große Namen: Greetje Kauffeld und Paul Kuhn!

Montag, 13 Oktober 2014 00:00

Puschnig, Swallow, Alias, Lewis - Grey

Die fünfte image hifi-LP ist wie ihre Vorgängerin weder Sampler noch Re-Issue, sondern die Erstveröffentlichung einer aktuellen Produktion auf Vinyl. Doch diesmal wies das analoge Mastertape eine Vielzahl von Spuren auf, und auch bei weiteren Schritten herrschte an edler Studioelektronik kein Mangel. Im Folgenden geht’s um Spurbreiten, Geschwindigkeiten, ein Paravicini-Pult und ein unterschlagenes Bass-Intro.

Auch wenn bislang keine andere image hifi-LP solch reißenden Absatz fand und noch findet wie die Testplatte Vinyl Essentials mit ihren schnöden Meß-Tönen und Wiederholungen, bietet unsere vierte Scheibe wieder Musik und nichts als Musik. Aber das heißt keinesfalls, dass es über den technischen Aspekt der Produktion nichts zu schreiben gäbe. In puncto Purismus dürfte None But The Lonely Heart Maßstäbe setzen.

Montag, 13 Oktober 2014 00:00

Dieter Ilg - Bass

Erste Kontakte

Während der Produktion der image hifi-LP Live in Weinheim erwähne ich gegenüber Frank Kleinschmidt, dem Inhaber des Labels in+out, bei dem Gretje Kauffeld und Paul Kuhn unter Vertrag stehen, eines Abends eher nebenbei beim ein’ oder anderen Glas badischen Rotweins, dass es mir eine Herzensangelegenheit sei, irgendwann einmal eine Solo-Kontrabass-Platte zu produzieren – an eine eigene Aufnahme wollte ich damals nicht einmal denken. Geraume Zeit später erinnert sich Frank Kleinschmidt wohl an diesen Wunsch, ruft mich an und meint, er kenne da einen Bassisten, der an einer solchen Produktion unter Umständen interessiert sei. Und das ist nicht irgendein Bassist, sondern einer der besten, den wir hierzulande haben – wenn nicht der beste überhaupt: Dieter Ilg. Weniger Jazz-interessierten Zeitgenossen – ja, die soll es, wie man hört, auch geben –, die in diesem speziellen Fall ihre Wissenslücken schließen möchten, sei die Adresse www.dieterilg.de em-pfohlen.

Bei einem ersten kurzen telefonischen Kontakt verabreden Dieter Ilg und ich uns nach einem Konzert, das er mit der Saxophon-Legende Charlie Mariano in der Münchener Unterfahrt spielen will, am Auftrittsort. Zwar muss das Konzert dann abgesagt werden, doch befindet sich der Bassist bereits in Oberbayern, so dass wir uns eines schönen April-Abends beinahe konspirativ in einer spärlich beleuchteten Nebenstraße vor einen geschlossenen Restaurant in Weilheim treffen. Schließlich landen Gastro-Kolumnist Dieter Ilg, meine Gattin und ich in einem gutbürgerlich-bayrischen Gasthaus am Marktplatz des Ortes, das es jedoch zu keiner Erwähnung in den kulinarischen Tipps auf oben genannter Homepage schafft.

Der Freiburger Bassist hat gerade mit der Arbeit an einem Solo-Programm begonnen, das er in etwa zehn Monaten erstmals beim World Bass Festival in Esslingen der Öffentlichkeit präsentieren will. Mit den ersten image hifi-LPs, die den ein’ oder anderen nicht gänzlich unbekannten Bassisten-Namen aufweisen können, fällt es mir nicht schwer, Dieter Ilg von einer gewissen Affinität zu voluminösen Viersaitern meinerseits zu überzeugen. So kommen wir schnell überein, in Kontakt zu bleiben und ganz in Ruhe ein Bass-Album zu planen. Während einer Reihe von Telefonaten in den kommenden Monaten tauschen wir dann Ansichten zu Produktionsweise und Aufnahmetechnik aus, wobei wir feststellten, dass keine unüberbrückbaren, ja nicht einmal größere Differenzen bestehen. Wer sein Label fullfat und seinen Internet-Shop Hofladen nennt, der freundet sich auch leicht mit biodynamisch puristischer Analogtechnik an.

Hochherrschaftliche Aufnahmebedingungen

Für Genießer aller Art ist das 5-Sterne-Hotel Schloss Elmau eine der aller ersten Adressen hierzulande – und das bezieht sich keinesfalls nur auf Kulinarisches, die idyllische Lage oder das überwältigende Wellness-Angebot, sondern auch ganz explizit auf Kulturelles im Allgemeinen und Musik im Besonderen. Kein Wunder also, dass es Dieter Ilg gefällt, hier zu arbeiten und aufzutreten. Am 1. April 2008 ist es dann soweit: Er stellt in Elmau sein Solo-Bass-Programm vor. Außer dem Publikum gibt es im riesigen Raum nur den Künstler, seinen Kontrabass und ein paar Mikrofone. Und dieses Publikum ist ein ganz besonderes, denn es verhält sich so diszipliniert wie bei einer Klassikveranstaltung: Da kann man getrost auf die Hilfe – und unvermeidliche Klangverfälschung – eines Bassverstärkers verzichten und auf die reine Kraft des Viersaiters vertrauen. Auch warten die Zuhörer mit dem Applaus bis zum völligen Verebben des letzten Tones. Da fällt dann später die Entscheidung beim Zusammenstellen der Stücke für den Tonträger nicht schwer, die Songs mit dem Ausklingen des Instruments enden und den Applaus außen vor zu lassen.

Auch die Arbeitsbedingungen für das Aufnahme-Trio sind ideal: Der Rückraum der Bühne lässt sich mit schweren Holzwänden abtrennen und bietet so die Möglichkeit, die Bandmaschinen, einen Zwei- und einen Mehrspur-Digitalrekorder sowie das Mischpult und spezielle Mikrofonverstärker in einer Art Regieraum zu installieren. Sogar zwei Monitorboxen samt Bryston-Endstufe finden noch Platz. Im improvisierten Studio können der Musiker und das Technik-Trio während der Proben nach jedem Song die Qualität der Arbeit unter wirklich aussagekräftigen Bedingungen beurteilen. Und da sich die Mikrofonkabel unter den Holzwänden hindurchführen lassen, kommt man auch mit äußerst moderaten Kabellängen aus. Florian Oestreicher, der Inhaber des Münchener Realistic Sound Studios, hat eine kleine Auswahl feiner Neumann-Mikros mitgebracht, die ich noch um einige wenige meiner Lieblings-schallwandler ergänze. Der Tontechniker nimmt mit zwei Hauptmikrofonen, einem M 49 und einem SM 69 fet i sowie mehreren Raummikros, darunter zwei Grenzflächentypen, auf einen 24-Bit-Alesis-Mehrspur-Festplattenrecorder auf, um sich erst beim Mix in seinem Studio für die endgültige Mikrofon-Kombination zu entscheiden. Diesen Luxus erlauben uns weder die beiden Studer A 810 im versetzten Betrieb noch das digitale Back-Up, ein im 24-Bit/96-Kilohertz-Format aufzeichnender Alesis-Festplattenrecorder. In einigen Probeaufnahmen mit drei Raummikrofon-Kombinationen in A/B-, MS- und Blumlein-Konfiguration ermittle ich in Absprache mit Dieter Ilg meine Favoriten: Die Doppel-Acht in Verbindung mit dem Neumann-Stereomikro in XY-Technik direkt vor dem Bass als Hauptmikrofon. Während der Stücke brauche ich mich nur noch um die Aussteuerung und die Laufwerksfunktionen der Festplatten-recorder zu kümmern. Dafür, dass immer ausreichend Band vor den Tonköpfen der Studers liegt, sorgt wie immer meine Gattin.

Fullfat: Die CD

Im Realistic Sound Studio entscheiden sich Dieter Ilg und Florian Oestreicher dann einige Zeit später für die Mikrofone ihrer Wahl – für das SM 69 und die Grenzflächen und gegen das mächtige M 49 –, legen die Lautstärkeverhältnisse fest, komprimieren das Signal feinfühlig und nehmen als erklärte Perfektionisten auch eine Reihe von Schnitten vor. Das geht auf digitaler Ebene zwar leichter als auf der analogen, erfordert, wie ich neidlos anerkennen muss, aber dennoch ein hohes Maß an handwerklichen und musikalischen Fähigkeiten. Die erwähnte feinfühlige Kompression bleibt schließlich auch der einzige Eingriff in puncto Dynamik. Statt für ein finales Mastering entscheidet sich Dieter Ilg lieber für weitgehend naturbelassene, ursprüngliche Lautstärkeverhältnisse. Vielleicht klingt gerade deshalb auch die CD voll fett. Ich verlege meine Anstrengungen indes darauf, den Bassisten davon zu überzeugen, auf nachträgliche Korrekturen bei den für die LP ausgewählten Songs zu verzichten. Dank eines eingespielten Teams von Künstler, Fotografin und Cover-Designer gelingt es Dieter Ilg, die CD Bass bereits am 24. Oktober 2008 auf seinem Label zu veröffentlichen. Einen Link zur Bestellung derselben findet man am Ende dieses Textes.

Vermeintlich Nebensächliches

Sommelier du son hingegen hat gerade erst realisiert, dass man sich auch eingehend Gedanken um die richtig gestaltete Verpackung machen muss, bevor man eine Scheibe auf den Markt bringt: Eine Eins-zu-eins-Vergrößerung des stimmigen CD-Covers wirkt im LP-Format einfach langweilig. Was als Spaß im Umgang mit Künstlern und beim Mikrofonieren begonnen hat, zieht eben auch noch eine ganze Menge von Tätigkeiten nach sich, an die man zuvor nicht einmal im Traum gedacht hat. Und dazu zählt unter anderem das Verfassen von Texten wie diesem ...

Haute Couture

Inzwischen habe ich alle in Elmau aufgenommenen Bänder durchforstet, um die ausgewählten Songs herauszuschneiden. Anschließend füge ich dann einige von ihnen in der gewünschten Reihenfolge zusammen. Mit drei größeren Portionen Session-Tapes machen sich meine Frau und ich schließlich auf den Weg nach Obing. Im beschaulich gelegenen Bauernhof mit angegliedertem Aufnahme- und Schneidestudio erwartet uns ein noch entspannter Thorsten Scheffner, der übrigens auch die klanglich hervorragende image-Big-Band-LP Live At The Domicile in Lack geschnitten hat. Mit der Gelassenheit ist es dann aber schnell vorbei, als ich ihn recht nachdrücklich bitte, an einen der Tracks das Ende eines anderen anzufügen und bei einem weiteren Song, der ohne völlige Stille dazwischen in den nächsten übergeht, den finalen Schnitt zu setzen. Da in der analogen Welt jede Kopie klangliche Verluste mit sich bringt, kann ich Thorsten Scheffners leicht ängstlich klingende Frage, ob denn für den Fall der Fälle eine Sicherheitskopie bereitläge, wahrheitsgemäß nicht positiv beantworten. Nach ein paar bangen Minuten gibt’s dann ein kollektives Aufatmen: Vom ersten Schnitt ist rein gar nichts zu hören, und da Dieter Ilg vor dem übergangslosen Einstieg in den zweiten Song beim ersten kontinuierlich leiser geworden ist, wirkt auch das Ende des ersten Liedes recht organisch.

Nach dem Probeschnitt zweier Songs auf einer nicht mehr ganz frischen Folie und der Kontrolle mit einem auf einem Garrard montierten Continuum Cobra samt Lyra Titan i überspielt Thorsten Scheffner die A-Seite – ohne jegliche klangliche Korrektur oder Dynamik-Beeinträchtigung. Was von den Mikrofonen durch das Mischpult aufs Viertelzoll-Band gelangte, kommt nun über den unvermeidlichen Umweg der RIAA-Beeinflussung auf den Vinylium-Schneidekopf einer Neumann VMS80. Ein kürzerer Signalweg ist nur beim Direktschnittverfahren möglich.

Mein Feind, der Brumm

Und wie klingt das Ganze? Der Probeschnitt, der im Studio über Accuphase-Verstärker und Tannoy-Westminster zu hören ist, lässt selbst im direkten Vergleich mit dem Band keine Wünsche offen. Im eigenen Hörraum entdecken wir dann aber dank LumenWhite, Caliburn, Cobra und Co. zwischen den einzelnen Songs doch noch ein leichtes Störgeräusch, das auf weniger hochauflösenden Anlagen und nach der mechanischen Vervielfältigung bei der Plattenherstellung wahrscheinlich gar nicht mehr aufzuspüren gewesen wäre.

Wir entscheiden uns dennoch, der Sache mit Thorsten Scheffner auf den Grund zu gehen. Und das dauert leider deutlich länger, als wir zuerst vermuten. Wir haben den speziell für Organic Music gefertigten Manley-Röhren-Vorverstärker, der für die Lautstärkeregelung und die Umschaltung zum Vergleich von zu schneidendem und Rückkopplungssignal zuständig ist, als Übeltäter in Verdacht, bauen ihn aus der Schneideanlage aus und verfrachten ihn zur Kontrolle auf den Messplatz von Wiggerl Zausinger. Mit Hilfe eines Rohde & Schwarz-Analysers und eines Tektronix-Ozilloskops kann der Manley dann aber seine Unschuld beweisen. Schließlich stellt sich heraus, dass eine ungewollte Masseverbindung in seiner Peripherie für das Störgeräusch verantwortlich war – ein Problem, das nach langer Suche dann schnell zu beheben ist. Und da Thorsten Scheffner nun einmal für Störgeräusche übersensibilisiert ist, entdeckt er mit Hilfe eines hochverstärkenden Kopfhörerverstärkers auch noch eine klitzekleine weitere Brummeinstreuung, die sich durch die Auslagerung des Netztrafos aus dem Hauptgehäuse einer weiteren Komponente völlig beseitigen lässt.

Feingetunter Höhenflug

Da inzwischen das vermeintlich lukrative Weihnachtsgeschäft längst vorbei und das neue Jahr (2009) angebrochen ist, sehen wir keinen weiteren Grund zur Eile. Auf Thorsten Scheffners speziellen Wunsch hin springe ich dann über meinen eigenen Schatten und höre mir auch eine Folie an, bei der ein Vollröhren-Kompressor für eine Dynamikbeschränkung von gerade mal drei Dezibel sorgt. Das macht sich zwar beim Fremdspannungsabstand und der subjektiv empfundenen Lautheit der Scheibe so gut wie nicht bemerkbar, verleiht dem Bass aber einen ungemein einschmeichelnden, singenden Ton. Der Fairman Tube Master Compressor hat ganz eindeutig euphonische Fähigkeiten. Ich muss gestehen, dass wir kurz davor sind, dem betörenden Sound zu erliegen. Schließlich entscheiden wir uns dann aber doch für die Wahrheit und nichts als die Wahrheit und nehmen den Fairman wieder aus dem Signalweg.

Schließlich experimentieren wir noch mit einem PS Audio Power Plant, der eine fast völlig störungsfreie Sinusspannung für die Schneidemaschine, den Manley, den Vinylium-Controller und die Telefunken-Zuspielmaschine bereitstellt. Eine Folie mit demselben Track, einmal mit, einmal ohne PS Audio geschnitten, liefert dann den Beweis für den positiven Einfluss der sauberen und stabileren Netzversorgung. Ohne nähere Erklärung überlasse ich die Folie ausgesuchten Hörern, wie etwa Micha Huber, dem Schöpfer des Thales-Tonarms, und einem Kollegen. Auch wenn die Beschreibungen der Unterschiede nicht ganz deckungsgleich sind, fällt die Beurteilung eindeutig aus: fünf zu null für die Version, die mit Hilfe des Power Plant geschnitten wurde. Zumindest in klanglicher Hinsicht macht sich die schon langsam peinliche, immer weitere Verschiebung des Erscheinungstermins für die LP also durchaus positiv bemerkbar.

Harte Landung in der analogen Realität

Die ersten Probepressungen treffen dann am Donnerstag, den 16.04.09 in Gröbenzell ein, und wir sind leicht geschockt: Die drei Scheiben weisen zwar keinerlei Fehler auf, lassen aber dennoch ein für unsere Qualitätsvorstellung zu hohes Rauschen vernehmen. Das liegt einerseits daran, dass die Abtastnadel mit deutlich geringerem Nebengeräusch durch die weiche Lackfolie gleitet – und das war bisher unsere Referenz. Das härtere Vinyl ist also für einen Teil des Rauschens verantwortlich. Daran kann man nichts ändern – außer man produziert eine CD statt der LP.

Das Rauschen, das bei einer reinen Kontrabass-Platte von keinem Instrument überdeckt wird, ist bei unseren Anpressungen, absolut betrachtet, übrigens nicht lauter als bei zum Vergleich herangezogenen Scheiben wie der Classic-Records-Produktion Ucross, Dave Hollands Solo-Bass-Album Emerald Tears auf ECM oder auch Charly Antolinis Schlagzeugspektakel Knock Out. Bei den genannten Scheiben hat man wohl nicht völlig auf Kompression verzichtet, so dass der Abstand zwischen Rauschen und leisestem Nutzsignal hier meist etwas größer erscheint. Eine starke Kompression, die subjektiv zu einem besseren Fremdspannungsabstand führen würde, schließen wir aber weiterhin aus.

Auf dünner Nickelschicht

Mit Schneideingenieur Thorsten Scheffner hatten wir geplant, für zukünftige Produktionen zur weiteren Klangverbesserung einen Direktabzug oder neudeutsch: ein One-Step-Plating auszuprobieren. Üblicherweise wird die Lackfolie versilbert und davon auf galvanischem Weg eine Negativform, der „Vater“ hergestellt. Die davon gefertigte „Mutter“ entspricht von der Form der Lackfolie oder der fertigen Schallplatte und kann zur Kontrolle abgehört werden. Knackser lassen sich mit entsprechendem Fingerspitzengefühl mechanisch entfernen. Anschließend wird die Mutter poliert, bevor davon dann wieder per Galvanik der Pressstempel erstellt wird.

Da wir aber den dreifachen galvanischen Umkopierprozess in Verdacht haben, das Rauschen zu erhöhen, entschließen wir uns, schon jetzt Anpressungen von einem Direktabzug herstellen zu lassen. Dabei wird von der versilberten Lackfolie direkt ein Pressstempel gefertigt – ohne die Möglichkeit, Knackser zu beseitigen oder für eine perfekte, gratfreie Schallplattenoberfläche eine Politur vorzunehmen. Es gibt keine Qualitätskontrolle vor der fertigen Pressung, die Produktion erfolgt praktisch im Blindflug. Bei etwaiger Beschädigung des Stempels wird sofort wieder ein neuer Folienschnitt fällig, weswegen man schon zu Beginn des Experiments mehr als ein Paar Folien in die Galvanik geben sollte. Hohe Auflagen sind so natürlich auch nicht möglich: Ein Pressstempel reicht, wenn alles gut geht, für 500 Exemplare, unter Idealbedingungen vielleicht für das Doppelte. Das gesamte – auch finanzielle – Risiko liegt bei den Produzenten – keine verlockende Aussicht.

Durchbruch (klanglich)

Als wir dann die Anpressung des Direktabzugs hören, sind aber alle Bedenken vergessen: Nicht nur das Rauschen wurde ein wenig vermindert und in einen tieferen, weniger störenden Frequenzbereich verschoben. Die Schallplatte bietet nun deutlich mehr Details und Rauminformationen. Die Musik klingt lebendiger. Der Klangverlust gegenüber dem Masterband und der Lackfolie ist deutlich geringer als bei der konventionellen Herstellungsweise. Da sind uns der ein oder andere Knackser egal: Das One-Step-Plating bringt uns dichter ans Masterband. Und deshalb wird die Platte von einem Direktabzug produziert. Wir sind überzeugt, dem Original auf diese Weise so nah zu kommen, wie es beim Medium Schallplatte möglicht ist. Es jetzt muss das Ganze nur noch bis zu High End respektive der parallel stattfindenden hifideluxe über die Bühne gehen.

Von der Pallas erfahren wir, dass die Scheiben am Mittwoch, also einen Tag vor der Messe fertig sein sollen. Man könne allerdings eine kleinere Anzahl mit Hilfe von zwischen die Scheiben gelegten Aluplatten etwas schneller abkühlen und dann per UPS Express rechtzeitig von Norddeutschland nach Bayern schaffen lassen. Zur Qualitätssteigerung trägt diese Vorgehensweise jedoch nicht bei. Und deswegen steht eine weitere Beschäftigung mit vermeintlichen Nebensächlichkeiten an: Wir ermitteln, was ein Kurier kosten würde, der die gesamte Menge Schallplatten Mittwoch Mittag übernimmt und nach Gröbenzell bringt. Der Preis beträgt zwar einen Euro pro Platte, dafür können die Scheiben aber in aller Ruhe kalt werden, kommen garantiert rechtzeitig an und werden auch nicht mehrmals umgeladen. Die Entscheidung ist gefallen, der Kurier wird beauftragt.

Bruch (mechanisch)

Am Dienstag, den 19.05.09, teilt uns die Pallas dann mit, dass die beiden Pressstempelpaare gerade einmal die Produktion von 293 Exemplaren überstanden haben. Mangels Stempel können nun vorerst keine weiteren Platten gefertigt werden. Das Angebot, mit den konventionell erstellten Pressstempeln weiterzumachen, lehnen wir ab, da uns wie oben dargestellt die damit erreichbare Klangqualität nicht zusagt. Um die verfügbaren Scheiben aber dennoch zur Messe zur Hand zu haben, bestellen wir den Kurier nicht mehr ab. Fragen Sie lieber nicht nach den Transportkosten pro Platte …

Leider limitiert

Diese Entwicklung warf natürlich jegliche Kalkulation über den Haufen. Während der hifideluxe verkaufen wir die Scheiben zu einem Messepreis, den wir in aller Eile nach Gefühl festsetzen. Wir hatten und haben nicht vor, den Wert der Platte durch eine Limitierung künstlich zu erhöhen. Aufgrund der geringen, unter hohem finanziellem Aufwand gefertigten Auflage von gerade einmal 293 LPs kommen wir aber nicht umhin, den Preis pro Platte auf 50 Euro festzusetzen, was allerdings dadurch relativiert wird, dass wir unseres Wissens nach momentan die einzige Firma sind, die Schallplatten im klanglich überlegenen Direktabzug-Verfahren herstellt.

Die 293 gepressten Exemplare tragen auf der A-Seite die Gravur 0013-1 AX und auf der B-Seite eine der beiden Signaturen 0013-1 BX oder BXX. Nach einem kurzen Hörtest erachten wir die beiden minimal unterschiedlichen Versionen als insgesamt gleichwertig.

Aufgrund der geringen Stückzahl wird die LP nicht über die bekannten Vinylhändler, sondern lediglich direkt verkauft. Wer dringend eine Dosis Bass braucht und sich nicht gedulden möchte, bis er uns vielleicht einmal auf einer der einschlägigen Messen trifft, sollte sich unter +4981426695344 oder Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! über die Verfügbarkeit der Scheibe informieren, bevor zu den im Netz angebotenen Exemplaren gereift, für die – bisher – Preise von bis zu 120 CHF veranschlagt werden.

Wem jedoch hauptsächlich an der Musik statt an analogem Wohlklang gelegen ist, der kann auf Nummer sicher gehen, einige Euro sparen und über die Homepage Dieter Ilgs die CD beziehen.

Die Linernotes der LP

Eine Solo-Kontrabass-Platte ist keine geringe Herausforderung – und das nicht nur in einer Hinsicht. Zuerst ist da natürlich einmal der Musiker, der sich ganz allein auf seine eigenen Fähigkeiten und seine Inspiration verlassen muss. Dieter Ilg (siehe auch www.dieterilg.de) kann auf ein riesiges Repertoire technischer Virtuosität zurückgreifen, und die Tatsache, dass er sein einziger Dialogpartner auf der Bühne ist, schreckt ihn nicht: „Der wesentliche Teil des Lebens besteht doch aus Selbstgesprächen.“ Wenn diese mit so viel Esprit geführt werden und um derartig interessante Themen kreisen, wäre es schlicht unverzeihlich, sie der Öffentlichkeit vorzuenthalten. Eine Herausforderung ist die Scheibe auch für die Produzenten. Denn hier geht es um großartige Musik und nicht um großartige Geschäfte mit einem an den Massengeschmack angepassten Allerweltsprodukt. Adieu, Goldene Schallplatte. Bevor wir für dieses nicht unbedingt schnellen Gewinn verheißende Projekt ein Label suchten, gründeten meine Gattin und ich lieber gleich ein eigenes: sommelier du son. Und schon braucht man so gut wie keine Kompromisse mehr einzugehen. Auf unserem Label wird nur die Musik erscheinen, die uns persönlich überzeugt. Das muss nicht ausschließlich Jazz sein. Aber dass die erste Scheibe diesem Genre entstammt und ausgerechnet mit einem Kontrabass eingespielte wurde, verweist schon auf unsere Vorlieben. Bisher ist geplant, lediglich Schallplatten herauszubringen. Aber auch beim Thema digital gilt: Sag niemals nie. Ein Download von Songs in hoher Auflösung erscheint uns in ferner Zukunft immerhin denkbar. Völlig undenkbar ist hingegen, dass die auf LP erscheinende Musik in irgendeinem Produktionsschritt die analoge Ebene verlässt. Jede Menge Spaß bereiteten die technischen Herausforderungen. Da sich bei einer Solo-Bass-LP naturgemäß wenig Töne finden, die etwaiges Band- oder Verstärkerrauschen im Mittelhochtonbereich überdecken könnten, war technischer Purismus oberstes Gebot: Die Signale zweier Stereomikrofone gelangten durch ein Mischpult mit abgeschalteter Klangregelung auf ein Viertelzollband, das sogenannte Session Tape. Die Stücke, die schließlich auf der LP Platz finden sollten, wurden dann aus ihrer Umgebung heraus-geschnitten und in der richtigen Reihenfolge aneinander geklebt. Das Kopieren der Songs von den Session Tapes hätte nur den Fremdspannungsabstand verschlechtert. Und auf eine Dynamikbearbeitung oder das Herausfiltern von schwer zu reproduzierenden Frequenzen haben wir auch verzichtet. Die hätten die Platte zwar auch auf mediokren Anlagen halbwegs passabel klingen lassen, den Genuss über eine hochwertige Wiedergabekette aber beträchtlich geschmälert. Deshalb wurde die Musik ohne jegliches Mastering vom Band direkt in die Schneideanlage eingespielt. Nach einem Direktschnitt ist dies der kürzeste Weg vom Instrument zum Schneidestichel: cut directly from the session tapes. Purismus war natürlich auch beim Editieren oberstes Gebot: Nach mehreren Gesprächen konnten wir uns mit Dieter Ilg auf neun Titel verständigen, in denen nur ein einziger Schnitt vorkommt. Viel näher kann sich eine Tonaufzeichnung nicht am musikalischen Geschehen orientieren: Sie bekommen exakt das zu hören, was der Künstler vor den Mikrofonen spielte.

Reinhören

Einen Song Dieter Ilgs, der in derselben akustischen Umgebung aufgenommen wurde wie die Stücke der LP, können Sie im Download-Bereich des Online-Hifi-Magazines hifistatement.net in CD-Qualität und in hoher Auflösung kostenlos herunterladen.

Die Linernotes von Goodbye Pork Pie Hat

Ganz Europa hat diesen Sound geliebt, dieses Saxophon, die Leidenschaft darin, den aufbrausenden Schmerz, die Lavatränen, den Marianoschen Tonfall. Über Jahrzehnte hinweg hat er uns begleitet, der unverkennbare Sound, in Jazz- und Rock- und Worldmusic-Bands, im kühlen Quintett von Shelly Manne und in der heißen Musik von Charles Mingus, bei Pork Pie und Embryo und im United Jazz & Rock Ensemble, in Eberhard Webers Colors, bei Rabih Abou-Khalil und Konstantin Wecker, mit dem Karnataka College und in zahllosen kleinen, intimen, ungeschützt persönlichen Besetzungen. Die kleinste, intimste war dieses Duo mit Dieter Ilg: nur Saxophon und Bass – zu privat beinahe, um an fremde Ohren zu gelangen, zu intensiv, um es einfach abzuhaken wie ein gewöhnliches Musikerlebnis. Fast ein Jahrzehnt lang waren sich Charlie Mariano und Dieter Ilg brüderliche Partner auf und neben der Bühne, bis zuletzt, bis zu Marianos Tod. „Später wird man das Duo legendär nennen“, schrieb ein Musikmagazin vor fünf Jahren. Später ist heute.

Was in dieser Musik geschieht, lässt sich mühelos verstehen und doch kaum in Worte fassen. Schon die ersten Töne von „Randy“ öffnen die Tür in einen Raum, den man als Hörer erst selten betreten hat: Jeder Ton hat dort Bedeutung und Eigenleben, jedes Atmen, jede Stille, jeder Nachhall. Scheinbar ohne Übergang bricht das Altsaxophon aus dem Meditativen ins Expressive, fast Wütende, steigt vulkanartig in „die hohen Himalaja-Gefilde“, wie Dieter Ilg es einmal formulierte. Die Duo-Konstellation mit Charlie Mariano empfand er stets als leicht und schwer zugleich: Leicht war es, mit Charlie musikalischen Sinn zu generieren, ohne Führungsrangelei, ohne Ablenkung; schwerer schon war es, als Bassist „in jeder Sekunde gefordert zu sein, Harmonie- und Rhythmusinstrument – also in etwa Piano und Schlagzeug – begleitend anzudeuten und mit vier Saiten dabei Kontrabass zu spielen. Alles zu füllen, was es zu füllen galt, alles nicht zu sagen, was nicht zu sagen war.“ Dieter Ilg spielt hier das Nötige, das Mögliche, das Richtige. Die Inspiration lässt nie nach, sanft und brennend.

Schön, dass dieses legendäre, nun historische Duo zuletzt noch einmal so eingefangen wurde – pur, vibrierend, vollkommen und mit der technischen Hingabe eines Klang-Enthusiasten. Als eine Art Nachspiel – Ausklang und Epitaph in jeder Hinsicht – gibt es „Goodbye Pork Pie Hat“ aus der Kapelle im Schloss Solitude bei Stuttgart, aus einem anderen Hallraum, einem Abschiedsraum. Charles Mingus schrieb dieses Stück – halb Blues, halb Ballade – als musikalischen Nachruf auf Lester Young, einen großen Saxophon-Helden zwischen Swing, Bop und Cool. Viele aus Charlie Marianos Generation sind ihr Leben lang bei Bop und Cool geblieben. Für Mariano jedoch war die Musik seiner jungen Jahre mehr: ein Sprungbrett in andere Klangwelten, nach Europa und Indien. Desto bewegender, wenn er hier zurückkehrt zur musikalischen Grabrede des Bassisten Mingus, in der essentiellen Reduktion auf Sax und Bass. Lester Young starb 1959, Charlie Mariano 2009. Wenn Charlie auf dem Saxophon von Lester erzählt, erzählt er die Geschichte aller großen Saxophonisten. Auch seine eigene.

Hans-Jürgen Schaal

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Einen Song dieses Albums können Sie im Download-Bereich des Online-Hifi-Magazines hifistatement.net in CD-Qualität und in hoher Auflösung kostenlos herunterladen.

sommelier du son ist ein Projekt von Birgit Hammer-Sommer und Dirk Sommer, bei dem sich alles um gute Musik und ihre adäquate Aufnahme und Wiedergabe dreht.
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